3 interaktive Eventformate, die Ihre Veranstaltung auflockern
Ein Gastbeitrag von Katrin Taepke
Ganz bestimmt haben auch Sie schon mehrmals gehört und gelesen, dass frontale Eventformate einfach nicht mehr zeitgemäß sind. Doch in der Praxis halten sie sich hartnäckig. Hand aufs Herz: Wie ist das bei Ihnen? Es könnte ruhig etwas moderner und interaktiver werden? Networking darf’s auch in den Sessions selbst und nicht nur dazwischen – also in der deshalb so beliebten Kaffeepause – geben? Dann haben wir hier drei einfach umsetzbare und zugleich moderne Eventformate für Sie. Die können Sie entweder peu à peu in Ihr nächstes Event integrieren oder auch gleich alle drei auf einmal. Los geht’s:
Fishbowl
Wofür ist das gut?
Fishbowls ersetzen langweilige Podiumsdiskussionen. Wenn Sie mehr Leben in kontroverse Diskussionen bringen wollen, ist das eine wunderbare Alternative zu den klassischen „Streitgesprächen“ auf der Bühne.
Wie setzen Sie es um?
Eine Fishbowl-Diskussion besteht aus einem inneren und einem äußeren Stuhlkreis. Und der innere Stuhlkreis erinnert an ein Goldfischglas – daher Fishbowl. In diesem inneren Kreis diskutieren ein kleiner Kreis von Experten sowie ein Moderator ein vorab festgelegtes und sehr konkretes Thema. Ganz wie bei einer klassischen Podiumsdiskussion. Doch im Gegensatz zu dieser gibt es einen Austausch mit dem äußeren Kreis, also den anderen Teilnehmern. Denn diese können sich in die Diskussion einbringen. Genau dafür gibt es im inneren Kreis der Fishbowl einen freien Stuhl. Möchte also ein Teilnehmer seine Meinung oder sein Wissen zu der Frage einbringen, setzt er sich auf diesen Stuhl. Will nun ein zweiter Teilnehmer sich ebenfalls einbringen, gibt er diesen Wunsch seinem Vorredner zu verstehen. Dieser wollte entweder sowieso nach seinem Statement den Kreis verlassen oder aber beendet noch seinen aktuellen Gedanken und geht dann wieder. Wer es noch lebendiger gestalten möchte, kann alle Stühle als Wechselplätze deklarieren. Die Teilnehmer können dann jedem im Innenkreis zu verstehen geben, zum Beispiel durch Schultertippen, dass sie sich ebenfalls einbringen wollen. Durch diesen Wechsel bleibt die Diskussion im Gange. Ellenlange Monologe der Diskutanten verkürzen sich automatisch – meistens jedenfalls.
Open Space
Wofür ist das gut?
Dank Open Space können die Teilnehmer selbst die Inhalte einer Session oder eines Tages festlegen. So treffen Sie garantiert die Wünsche Ihrer Veranstaltungsteilnehmer. Diese können sich außerdem aktiv ins Geschehen einbringen.
Wie setzen Sie es um?
Egal ob Sie eine kleinere Workshop-Gruppe mit 25 Teilnehmern oder einen größeren Kongress mit mehr als tausend Teilnehmern betreuen, Open Space geht fast immer. Dazu brauchen Sie lediglich etwas mehr Platz für die parallel laufenden Sessions und ein wenig mehr Planungszeit vor dem eigentlichen Programm.
Haben Sie einen großen Saal, können Sie auch einfach mehrere Stuhlgruppen mit je einer Pinnwand aufbauen. Oder Sie planen mehrere Sessionräume ein. Zu Beginn des Open Space stellen interessierte Teilnehmer ihre Fragestellungen vor. Wer ein Thema zur Diskussion vorschlägt, muss kein Experte sein. Es reicht völlig aus, wenn er die Session moderiert und wenn es eine Frage gibt, die mehrere Teilnehmer ebenfalls interessiert. Das Interesse für die vorgestellten Themen wird von einem Moderator mit der Bitte um Handzeichen kurz abgefragt und in den Sessionplan entsprechend eingetragen. Je mehr Interessenten, desto größer der Raum. Haben Sie nur Stuhlgruppen aufgestellt, stellen sich weitere Teilnehmer einfach in zweiter Reihe auf.
Wer zu einem Thema nichts mehr beitragen kann oder nichts Neues mehr erfährt, wechselt einfach die Diskussionsrunde bzw. den Raum. Während der Session notieren die Teilnehmer ihre Gedanken selbst, zum Beispiel auf einer Pinnwand. Diese bringen sie anschließend mit ins Plenum und präsentieren der gesamten Gruppe kurz und knapp ihre Ergebnisse. Oder auch ihre Fragestellungen, die sie an andere weiterleiten möchten. Eine Open Space Session dauert ungefähr 60 bis 90 Minuten – eine Open Space Konferenz bis zu zweieinhalb Tage.
Speed Networking
Wofür ist das gut?
Mit einem in Ihr Programm fest eingebauten Speed Networking ermöglichen Sie Ihren Teilnehmern einfach mehr Networking. Und das ist einer DER Gründe, überhaupt Ihr Event zu besuchen. Genau deshalb sind die Kaffeepausen auf klassischen Veranstaltungen so beliebt. Ihre Teilnehmer können sich untereinander endlich austauschen.
Auch hierfür brauchen Sie einen Moderator. Dieser behält die strenge Taktung der einzelnen Gespräche im Blick und fordert die Teilnehmer zum Tischwechsel auf. Stellen Sie dafür eine lange Tischreihe oder Einzeltische auf. Je nach Set-up wechselt nur eine Seite des Tisches oder beide rutschen im Uhrzeigersinn weiter. Am Ende muss es nur wieder aufgehen und jeder mit jedem gesprochen haben. Ihr Moderator gibt den Teilnehmern noch ein paar Tipps mit auf den Weg. Zum Beispiel drei Fragen, die jeder beantworten sollte. Vielleicht diese hier:
- Wer sind Sie?
- Was machen Sie beruflich?
- Und warum sind Sie heute hier?
Erinnern Sie Ihre Teilnehmer an ausreichend Visitenkarten und vielleicht auch Papier und Stift. Oder Sie empfehlen eine digitale Variante. Zum Beispiel Ihre Event-App. In dieser können sich Ihre Teilnehmer vor, während und nach Ihrer Veranstaltung vernetzen.
Und nun viel Erfolg beim Umsetzen von modernen und interaktiven Eventformaten – Ihre Teilnehmer werden es Ihnen danken.